Am Freitag, den 21.04.2023, veranstaltete die Fachschaft Deutsch für alle SchülerInnen der Vorklasse sowie der 12. und 13. Jahrgangsstufe einen Ausflug ins Theater, um das Stück „Terror“ nach Ferdinand von Schirach in der Inszenierung des Landestheaters Schwaben anzusehen.

Nach dem gemeinsamen Fußmarsch zum Haus Oberallgäu freuten sich alle darüber, die Vorstellung von den besten Plätzen aus ansehen zu können.

Das Theaterstück zeigte den Gerichtsprozess des Angeklagten Lars Koch, gespielt von Michael Naroditski, der für den Tod von 164 Insassen eines Flugzeuges verantwortlich gemacht wird, weil er sich als Kampfpilot der Bundeswehr, selbstständig und gegen den Befehl des Oberbefehlshabers, dafür entschieden hat, die Passagiermaschine abzuschießen, da sie von einem Terroristen entführt worden ist, um es in die vollbesetzte Allianz Arena in München stürzen zu lassen.

Neben der Aussage des Kampfpiloten selbst äußerten sich während des Prozesses auch der Vorsitzende, gespielt von Klaus Philipp, der Zeuge Lauterbach, gespielt von Tobias Loth sowie die Verteidigerin, gespielt von Flurina Carla Schlegel, die Staatsanwältin, gespielt von Milena Weber und die Nebenklägerin Meiser, gespielt von Laura Roberta Kuhr.

Im ganzen Stück wird dir Frage verfolgt, ob sich Recht und Moral immer strikt trennen lassen, welche Aspekte hierfür in der Verfassung aufgeführt sind und wie die Rechtslage ist. Zudem geht das Theaterstück auf die Kernfrage ein, ob man Menschenleben gegeneinander aufwiegen kann.

Eine Besonderheit der Vorführung war es, dass im Anschluss an die Beweisaufnahme sowie die Plädoyers der Verteidigerin und der Staatsanwältin die ZuschauerInnen, also auch alle SchülerInnen, als SchöffInnen dazu aufgerufen waren, zu entscheiden, ob der Angeklagte verurteil oder freigesprochen werden soll.

Hierüber wurde in der 10-minütigen Pause wild im Foyer diskutiert.

Bei der Rückkehr in den Saal wurde dann anhand der zwei Türen, die rot (Verurteilung) bzw grün (Freispruch) markiert waren, gezählt, welches Urteil der Angeklagte erhalten soll – 49 SchöffInnen entschieden sich nach der Anhörung für „schuldig“, 206 ZuschauerInnen für „unschuldig“.

Da das Ergebnis aber fehlerhaft an die SchauspielerInnen übermittelt wurde, begann der Vorsitzende zunächst damit, den Angeklagten für schuldig zu erklären. Da das Gemurmel und das Unverständnis aber bereits nach wenigen Sekunden immer lauter wurde und der Intendant so seinen Fehler realisierte, korrigierte er daraufhin seine Zahlen und der Vorsitzende konnte seinen Schlussmonolog unter Lachen aller SchauspielerInnen und ZuschauerInnen (es war das erste Mal, das die Zahlen verwechselt wurden) mit der Erklärung für den Freispruch des Angeklagten beenden.

Stimmen zum Theaterbesuch aus der 12WVA:
„Das Theater war sehr realistisch nachgestellt.“
„Die Stimmung war fesselnd und man hat sich gefühlt als wäre man wirklich in einem Gerichtsprozess dabei.“
„Das Ende mit der Abstimmung wurde gut dargestellt.“
„Ich fand es cool, dass man das Ende selbst mitbestimmen durfte.“
„Die Dialoge waren gut.“
„Das Theater war interessant und es war spannend zu sehen, wer sich wie entscheidet.“
„Die Geschichte dahinter war sehr interessant.“

 

 

Fotos: Jürgen Bartenschlager