Heute, am 27.03.25, stand im Sozialzweig der 12. Jahrgangsstufe eine Exkursion in die Forensik nach Kaufbeuren an. Auf Anhieb hätte man denken können, sich in einer Hochhauswohnsiedlung zu befinden, jedoch täuschte dies eher nur und bei genauerem Hinsehen und beim Überqueren des Geländes, erkannte man die vielen Sicherheitsvorkehrungen. Zuerst bekamen wir vom dem Pflegeleiter der Einrichtung ein grobes Bild vermittelt, wie der Ablauf eines Aufenthalts in der Forensik erfolgt und auf welchen Gerichtsbeschlüssen eine Einlieferung basiert. Auch erzählte er Vieles über den Alltag auf den Stationen und auch von den absoluten Notsituationen, welche sich schon in der Einrichtung ereignet hatten. Daraufhin haben wie einen Vortrag bekommen von einem Patienten, der sich momentan in der vorletzten Phase seiner Behandlung befindet. Er berichtete uns von seinem Leben und wir hörten sehr gespannt zu. Er redete von Höhen und Tiefen und vor allem über seiner Drogenabhängigkeit. Anders als bei vielen anderen Beispielen, war seine Sucht nicht primär begründet in seiner sozialen Umwelt, sondern Nico hat uns das perfekte Beispiel dafür vermittelt, wie man zu solchen Tendenzen genetisch veranlagt sein kann. Er berichtete davon, wie er über Zigaretten, Marihuana und Koks schlussendlich beim Heroin gelandet ist und von einer spektakulären Flucht nach Südamerika, um einem Strafverfahren in Deutschland zu umgehen. Er erzählt von seinem Leben in Rio als alleinerziehender Vater einer Tochter, zahlreichen Drogenprogrammen, Wirtschaftskrisen in Brasilien, der Corona-Pandemie und letztlich dem Rückfall zu den Drogen, nachdem er elf Jahre lang clean war. All diese Faktoren hatten großen Einfluss auf sein Leben. Gespannt hörten wir Nico zu und stellten anschließend so viele Fragen, wie es die Zeit zuließ. Noch gefesselt von seiner Lebensgeschichte, verabschiedete er sich von uns mit der Message, auf uns selbst aufzupassen und die Finger von Drogen zu lassen. Aber er ermutigte uns auch mit seiner Geschichte uns Hilfe zu holen, wenn wir merken, dass uns Dinge über den Kopf wachsen.

Elisa Schmitt, 12SozB