Exkursion Olympiazentrum München

 

Am 14. Oktober 2019 besuchten 13 Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe im Rahmen des Seminars „Politik und Sport“ gemeinsam mit ihren Betreuungslehrern das Olympiazentrum München, um die Sportstätten der XX. Olympischen Spiele, auch die „heiteren Spiele“ genannt, sowie die Erinnerungsstätte für die Opfer des Olympia-Attentats 1972 zu besichtigen.

Zunächst informierten sich die Schülerinnen selbstständig über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten des Olympiaparks, indem sie eine Audioguidetour mir ihren eigenen Handys durchführten. So erfuhren sie von einem schattigen Plätzchen am Olympiasee aus bereits wissenswertes unter anderem über den Olympiaberg, der ursprünglich ein Schuttberg war, sowie den Olympiaturm, der mitsamt seiner Antenne 291,28 Meter misst und somit das höchste Gebäude Münchens darstellt, aber auch das zweithöchste Gebäude Bayerns ist.

Wirklich spannend wurde es aber erst bei der Führung durch das Olympiastadion. Bei der etwa einstündigen Tour erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick hinter die Kulissen eines derartigen Bauwerks, erfuhren aber auch Details über die Bewerbung der Stadt München sowie der heutigen Nutzung der kompletten Parkanlage. Sehr erstaunt waren die ZuhörerInnen darüber, dass sich die Stadt München letztlich ohne wirkliche Motivation, die Spiele auch tatsachlich austragen zu wollen, beworben hatte. Erst, als sich die Stadt gegen Madrid, Montreal und Detroit durchgesetzt hatte, realisierten die Verantwortlichen, welche Arbeit nun vor ihnen lag. Innerhalb von nur fünf Jahren (1968 – 1972) wurde der Olympiapark gestaltet, der sich vor allem von den Aufmarschplätzen der Olympischen Spiele 1936 unterscheiden und daher viele Grünflächen und möglichst natürliche Strukturen aufweisen sollte. Nach diesen und noch weiteren Details zur Geschichte des Olympiastadions, aber auch rund um die Olympischen Sommerspiele 1972, durften die TeilnehmerInnen noch auf den Rasen des Stadions, um dort Fußball zu spielen, was vor allem die Jungs als gelungene Abwechslung dankbar wahrnahmen.

Im Anschluss an die Stadiontour sahen sich die SchülerInnen das Mahnmal für die Opfer des Olympiaattentats 1972 an, das von Bildhauer Fritz Koenig geschaffen wurde und auch als „Klagebalken“ bezeichnet wird. Auf ihm sind in hebräischen Buchstaben die Namen der elf getöteten israelischen Geißeln eingemeißelt sowie in lateinischen Lettern der Name des bayerischen Polizisten, der beim Befreiungsversuch in Fürstenfeldbruck ums Leben kam. Ein besonders Augenmerk lag dabei auf der Inschrift der Bodenplatte: „Grenzstein des Lebens, nicht der Idee“.

Um sich noch weiter mit den Geschehnissen rund um das Attentat und vor allem mit den Opfern des Attentats auseinanderzusetzen, besichtigten die SeminarteilnehmerInnen im Folgenden den „Erinnerungsort Olympia-Attentat“ (auch Gedenkort Einschnitt genannt), wo zunächst ein etwa 25-minütiger Film über den Ablauf des Attentats informierte. Daraufhin hatten die Jugendlichen Zeit, die zwölf Informationstafeln, die an die Opfern erinnern, genauer zu studieren, bevor sie sich an die Erarbeitung von Zeitzeugenberichten machten. Diese sollten den SchülerInnen einen Einblick darüber geben, wie das Attentat und dessen Verarbeitung von verschiedenen Personen aufgenommen worden ist.

Um einen gelungen Abschluss für diesen informativen Tag zu erreichen, stärkte sich das Seminar noch bei „Hans im Glück“, bevor es mit dem Zug wieder in Richtung Sonthofen ging.

 

Magdalena Röttig, Ramona Temme (begleitende Lehrkräfte)