Im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung unternahmen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 11SozA und 11SozB eine Studienfahrt nach München, um dort Institutionen zu besichtigen, die es so im Allgäu nicht gibt und die somit den persönlichen, aber auch beruflichen Horizont der Heranwachsenden erweitern sollen.

Nach einer gemütlichen Zugfahrt führte der Weg direkt nach München Milbertshofen, wo als erster Programmpunkt die Ernst-Balach-Schule besichtigt werden konnte, eine Vorreiterschule der Inklusion. Zunächst erzählte der Schulleiter Herr Roman Hanig verschieden Details zur Entstehung der Schule sowie zur momentanen Schülerschaft, bevor die konkrete Besichtigung der Schule startete. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde auf verschiedene bauliche Besonderheiten hingewiesen, die maßgeblich zu einer gelungenen Inklusion beitragen. Dazu gehören zum Beispiel eine außenliegende Rampe, die im Brandfall benutzt werden kann, eine integrierte Kletterwand sowie ein hauseigenes Schwimmbad, das sowohl für den Sportunterricht als auch für Therapiezwecke genutzt werden kann. Auch die ausschließliche Verwendung von Glastüren bei Klassenräumen, um zu immer sehen zu können, falls eine Schülerin oder ein Schüler Hilfe benötigt, gehört zu den baulichen Merkmalen der Schule. Zudem gab es ihm Rahmen eines Besuches einer elften Klasse der dortigen FOS die Möglichkeit, sich mit den Schülerinnen und Schülern über deren Alltag auszutauschen, bei dem schnell festgestellt wurde, dass viele Jugendliche zwar durchaus mit denselben Regeln zu kämpfen haben (Fehlzeiten, Notendruck, Praktika), es aber in der Bewältigung des Alltages, z.B. in einem E-Rollstuhl, durchaus Unterschiede gibt. Nach einem verspäteten, aber leckeren Mittagessen in der Mensa ging es nun zur Unterkunft.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter in den Kontaktladen off+ des Vereins condrobs e.V., wo uns Sozialpädagoge Bastian Prasser über seine Arbeit im Drogenkontaktladen, aber auch als Streetworker informierte. Neben der Erklärung der Arbeitsweise eines Kontaktladens sowie der Finanzierung und der rechtlichen Situation, waren besonders die vielen Erzählungen über Einzelschicksale sehr eindrücklich.

Am Dienstag stand der Besuch des SOS Ammersee-Lech auf dem Plan. Auch hier fand zunächst ein Vortrag zur Arbeitsweise sowie zum Konzept der SOS-Kinderdörfer statt, um hervorzuheben, dass es den Verantwortlichen der SOS-Kinderdörfern vor allem darum gehe, Kindern ein sicheres Umfeld sowie familiäre Bindungen bieten zu können. Anschließend wurde das gesamte Areal, das einen Kindergarten, eine Kinderkrippe, mehrere Spielplätze sowie die Häuser der Familien umfasst, besichtigt. Auch ein „Museumshaus“ war dabei Teil der Führung. Hier waren ebenfalls die persönlichen Geschichten, die uns Referent Dirk Baumann, selbst ehemaliges SOS-Kinderdorf Kind, erzählte, besonders fesselnd.

Mit den vielen verschiedenen Eindrücken im Gepäck ging es schließlich mit dem Zug zurück ins Allgäu.